Das Hochleistungsnetz
Vom hoch belasteten Netz zum Hochleistungsnetz
Das Schienennetz in Deutschland ist hoch belastet, die Infrastruktur zum Teil überaltert und störanfällig. Darunter leidet die Pünktlichkeit. Das gilt besonders auf den am stärksten belasteten Abschnitten. Die Qualitätseinbußen, die hier entstehen, führen zu schlechter Betriebsqualität weit über diese Korridore hinaus. Deshalb entwickeln der Bund und die Deutsche Bahn (DB) aus dem hochbelasteten Netz ein Hochleistungsnetz – für deutlich mehr Zuverlässigkeit und Wachstum auf der Schiene.
- Das deutsche Schienennetz umfasst knapp 33.400 Kilometer.
- Heute gelten rund 3.500 Kilometer im Schienennetz als hoch belastet.
- Auf diesen 10 Prozent des Gesamtnetzes verkehren rund 25 Prozent der Zugfahrten.
- Dieser Teil des Netzes ist – bereits ohne Baugeschehen – zu durchschnittlich 125 Prozent ausgelastet.
- Bis 2030 soll das hoch belastete Netz mehr als 9.000 Streckenkilometer anwachsen.
- Immer mehr Teile des Netzes wachsen damit in die Hochbelastung. Deshalb ist eine Entwicklung zum Hochleistungsnetz so wichtig.
Generalsanierungen für eine zukunftssichere Infrastruktur

Die DB wird diese hoch belasteten Eisenbahnkorridore grundlegend sanieren. Und zwar gebündelt in einer konzertierten Aktion. Anstatt vieler kleinerer Baustellen und Reparaturen finden künftig Generalsanierungen statt. Über mehrere Monate hinweg erneuert die Bahn dabei viele Gewerke: Von Gleisen und Weichen über die Oberleitungen, die Signaltechnik bis hin zu den Stationen und Bahnsteigen wird vieles einmal komplett überholt und auf den neusten Stand gebracht.
So entsteht eine robuste und zuverlässige Infrastruktur. Größere Bauarbeiten sind über mehrere Jahre hinweg nicht mehr erforderlich. Das Störgeschehen auf den sanierten Korridoren soll sich um 80 Prozent reduzieren. Kund:innen profitieren von pünktlichen Zügen und attraktiveren Bahnhöfen.
Sanierungsplan für die kommenden Jahre
In enger Abstimmung mit dem Bund und seinen Behörden sowie den betroffenen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Aufgabenträgern hat die Bahn einen vorläufigen Sanierungsplan erarbeitet. Dabei geht es um insgesamt 4.200 Streckenkilometer. Kriterien für die Auswahl der Korridore sind deren Auslastung sowie der Zustand der Strecken.
Als Pilotprojekt wurde zwischen Juli und Dezember 2024 die erste Generalsanierung auf der sogenannten Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim umgesetzt. Es folgen ab dem Jahr 2025 die Korridorabschnitte Hamburg–Berlin sowie Emmerich–Oberhausen. Welche Strecken im Anschluss eine Generalsanierung erhalten, entscheidet der Bund.
